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Über Schulleitung und Schuluniformen – Teil 1

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Nachdem es letzten Monat um das Thema “Internate“ ging, wollen wir im März über Schuluniformen diskutieren. Dazu haben wir bei der Schulleitung genauer nachgefragt und wollen nun die Antworten von Frau Wieligmann mit euch teilen:

1. Waren Sie selbst schonmal an einer Schule mit Schuluniformen tätig oder sogar Schülerin?

Nein, ich habe Schuluniformen nur als Austauschschülerin an einer Schule in Norwich erlebt. Damals war ich froh, dass wir „so etwas“ nicht tragen müssen.

2. Welche Chancen bzw. Risiken sehen Sie bei einer Schuluniform?

Eine reine Schuluniform ist insofern schwierig zu sehen, als dass sie das Problem der Uniformierung, der Gleichmacherei und des Verlustes von Individualität / individuellem Ausdruck mit sich bringt. Schüler*innen fühlen sich ggf. in den vorgegebenen Farben und Formen unwohl und unsicher, sie fühlen sich in der Entfaltung ihrer Persönlichkeit eingeschränkt.

Rein rechtlich gesehen würde die Schuluniform Artikel 2 des Grundgesetzes beeinträchtigen: Abs. 1: „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit […]“

Somit wäre eine Verordnung von Schuluniformen und Schulkleidungen nicht denkbar.

Schulkleidung mit verschiedenen Formen- und Farbvarianten (Kapuzenpulli, T-Shirts, Strickjacke, Hemd, Bluse in verschiedenen Farben), auf die sich alle Schülerinnen und Schüler einigen würden, wäre realistischer (siehe z.B. Realschule Hamburg-Sinstorf). Aber auch hier bestünde die Gefahr, dass sich Individuen mit einem besonderen Geschmack in der Kleidung unwohl fühlen könnten, dass sie sich von der Mehrheitsentscheidung in der Gruppe unter Druck gesetzt fühlen. Deswegen kann es nur ein freiwilliges Angebot sein.

Als Vorteil einer Schulkleidung wäre die Steigerung der Identifikation mit der Schule denkbar, ggf. eine Steigerung des „Wir-Gefühls“. Vielleicht verhindert Schulkleidung auch mögliche Konkurrenzspiralen (Überbieten beim Tragen cooler / markenbewusster Kleidung).

3. Wie stehen Sie zu Geschlechterrollen, die Schuluniformen durchsetzen? Auch wie es in Filmen oft dargestellt wird (also z.B., dass Mädchen nur Röcke tragen dürfen)?

Abgesehen davon, dass Schuluniformen ja grundsätzlich nicht zulässig sind, könnte man solche „Mädchen- und Jungenuniformen“ heutzutage im Rahmen der Akzeptanz von Diversität auf keinen Fall mehr so vorgeben.

4. Würden Sie sagen, Schuluniformen reduzieren Klassentrennung zwischen arm und reich?

Von Klassentrennung würde ich auf keinen Fall sprechen. Eine Verhinderung von Konkurrenzdenken ist vielleicht möglich. Inwieweit dieses Problem an unserer Schule zutrifft und von Schüler*innen als belastend empfunden wird, müsste man genauer untersuchen.

5. Wie würden Sie es finden, wenn die Schüler*innen des UEGs Schuluniformen tragen müssten?

Von Schuluniformen im ursprünglichen Sinn halte ich nicht viel. Ich kann mir aber das freiwillige Tragen von „Schulkleidung“ in verschiedenen „individuelleren“ Variationen vorstellen.

6) Wenn Sie eine eigene Schuluniform kreieren müssten, wie würde diese dann aussehen?

Die Schulkleidung würde in jedem Falle unser tolles neues Logo enthalten, sie wäre bequem und für unterschiedliche Geschmäcker variantenreich.

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