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Über Schulleitung und Schuluniformen – Teil 2

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Nachdem wir im erste Teil die Meinung von Frau Wieligmann veröffentlicht haben, kommt nun die Meinung von Herrn Lünnemann.

Waren Sie selbst schonmal an einer Schule mit Schuluniformen tätig oder sogar Schüler?

Sowohl als Schüler als auch als Lehrkraft war ich bisher an keiner Schule, die eine Schuluniform gefordert hat. Schulkleidung mit dem Schulnamen oder Schullogo, die eine gemeinsame Identität fördert und freiwillig getragen werden kann, habe ich zum ersten Mal in meiner Oberstufenzeit als Schüler kennengelernt.

Welche Chancen bzw. Risiken sehen Sie bei einer Schuluniform?

Die Frage nach Schuluniformen ist ein leidenschaftlich diskutiertes Thema. Ich bin kein Verfechter einer Schulkleidung, die verpflichtend getragen werden muss – zumal die dabei primär angedachte Chance einer Gleichstellung nicht durch Äußerlichkeiten, sondern in den Köpfen der Menschen verwirklicht wird. Seiner Persönlichkeit hingegen durch Kleidung Ausdruck zu verleihen, kann insbesondere für Jugendliche enorm wichtig sein. Wenn man sich die Schülerinnen und Schüler so anschaut, ist es bereichernd zu sehen, wie unterschiedlich sie sich kleiden. Die Vielfalt, die uns ausmacht, darf sich gerne auch in der Kleidung ausdrücken. Darüber hinaus wird der Tragekomfort von Kleidung häufig unterschiedlich eingeschätzt – mit einer Schuluniform würden alle einen Kompromiss eingehen müssen. Eine Chance sehe ich jedoch in einer freiwillig zu tragenden Schulkleidung, die ein Zusammengehörigkeitsgefühl ausdrückt. So haben auch wir am UEG eine Kleidung mit dem Schullogo, deren Angebot übrigens mit dem neuen Schullogo noch einmal überarbeitet wird.

Wie stehen Sie zu Geschlechterrollen, die Schuluniformen durchsetzten? Auch wie es in Filmen oft dargestellt wird (also z.B., dass Mädchen nur Röcke tragen dürfen)?

Das sollte eigentlich kein Thema mehr sein. Es ist widersinnig, von außen Rollen zu definieren und sie dann auch noch durch Kleidung aufzuzwingen.

Würden Sie sagen, dass Schuluniformen eine Klassentrennung zwischen arm und reich reduzieren?

Uniformen können keine Trennungen – welcher Art auch immer – reduzieren. Von Klassen würde ich auch nicht sprechen. Dass die einzelnen Familien unterschiedliche finanzielle Mittel haben und damit auch unterschiedliche Möglichkeiten, Kleidung zu kaufen, ist allseits bekannt. Es ist jedoch entscheidend, wie wir damit umgehen. Diskriminierungen aufgrund von Kleidung sind nicht hinnehmbar. Es ist immer wieder von Bedeutung, Toleranz und gegenseitige Rücksichtnahme als Grundwerte im Miteinander zu betonen. Das bekommt der Großteil unserer Schülerinnen und Schüler aber aus meiner Sicht ganz gut hin.

Wie würden Sie es finden, wenn die Schüler*innen des UEGs Schuluniformen tragen müssten?

Wie schon gesagt, bin ich kein Verfechter von Schuluniformen.
Vielfältige Schulkleidung mit dem Schullogo, die selbstbestimmt getragen wird und die eine Zugehörigkeit zur Schulgemeinschaft zeigt, sehe ich allerdings gerne. Dass sich eine Gemeinschaft auch nach außen hin als eine solche ausdrücken möchte, ist doch nachvollziehbar – es muss dabei aber drauf geachtet werden, andere nicht aktiv auszugrenzen.

Wenn Sie eine eigene Schuluniform kreieren müssten, wie würde diese dann aussehen?

Würde ich eine Schuluniform kreieren (müssen), wäre das sicherlich für viele Beteiligte ein weiterer Grund gegen Schuluniformen.

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