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Festakt zum Jubiläum

 

In diesem Jahr feiert das UEG drei Jubiläen - im Jahr 1972, vor 50 Jahren, wurden hier erstmals Mädchen und Jungen gemeinsam unterrichtet, die Schule erhielt ihren heutigen Namen, und der Neubau wurde errichtet. Dieser Jubiläen wurde am 11.7. in einem feierlichen Festakt In der Aula der Osterstegschule gedacht.

Musikalisch eingeleitet wurde diese Veranstaltung durch die Klasse 6b, sie trug unter der Leitung von Fr. Andresen das selbst komponierte und getexte Stück "sunlight and smiles" vor.

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Im Anschluss daran begrüßte unsere Schulleiterin Fr. Wieligmann zahlreiche Gäste:

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Sie freute sich sehr, dass Albrecht Weinberg, der schon häufig als Zeitzeuge den Schülerinnen und Schülern die Zeit des Nationalsozialismus nahe gebracht hat, der Veranstaltung beiwohnen konnte. Neben Kolleginnen und Kollegen sowie Schülerinnen und Schülern aus allen Jahrgängen begrüßte Fr. Wieligmann Landrat M. Groote, den Leeraner Bürgermeister C.-P. Horst sowie die Landtagsabgeordneten H. Laaken, H. Thiele und Fr. Connemann. Die schulfachliche Dezernentin Dr. Roy konnte leider an der Veranstaltung nicht teilnehmen. Als Vorgänger von Fr. Wieligmann als Schulleitung des UEG wohnten der Feier H. Schütze, Fr. Pohlig und H. Müttel bei. Auch begrüßte Frau Wieligmann H. Rott als Schulleiter des benachbarten Gymnasiums TGG, mit dem das UEG seit langem eine gute Zusammenarbeit pflegt. Des weiteren wohnten weitere Vertreter/innen des Landkreises Leer, der Elternschaft des UEG, des Fördervereins und ehemaliger Lehrkräfte der Feier bei. Auch der ehemalige Leiter des Leeraner Heimatmuseums H. Sonnenburg, mit dem das UEG auf eine lange und gute Zusammenarbeit zurück blickt, bereicherte nicht zuletzt durch seine gelungene geschichtliche Rede diese Veranstaltung.

Fr. Wieligmann machte deutlich, dass entschieden wurde, diese Veranstaltung trotz der Corona-Sommerwelle stattfinden zu lassen, zum Einen aus dem Wunsch nach zurück kehrendem sozialen Miteinander heraus und zum Anderen, weil das Interesse an der Geschichte ihrer Schule bei vielen Schülern/innen, Eltern und Lehrkräften sehr groß sei. Dies zeige auch die parallel in der Aula des UEG präsentierte herausragende Ausstellung, die von der intensiven Auseinandersetzung der Seminarfachkurse unter der Leitung von Fr. Köhler und Fr. Schröder mit der Geschichte unserer Schule Zeugnis ablegt. Sie stellte die Werte des UEG heraus, wie sie auch im Leitbild deutlich werden: gegenseitige Unterstützung, Freude am Erfolg und Schule als Gemeinschaft. In diesem Füreinander und Miteinander zeige sich gerade in dieser Zeit, dass Bildung auch Beziehungsarbeit ist. Die Schulgemeinschaft sei gerade jetzt enger zusammen gerückt und befinde sich gemeinsam auf dem Weg in die Zukunft.

Der Landrat des Landkreises Leer, Matthias Groote, erinnerte an Wegmarken in der Entwicklung des UEG, das sich durch große Beständigkeit und große Beliebtheit auszeichne. Auch er freute sich, dass diese Veranstaltung stattfinden konnte, sei doch das gemeinsame Zelebrieren so wichtig und in der Zeit der Pandemie zu kurz gekommen. Er stellte heraus, dass aus seiner Sicht Schule neben dem Lernen auch gekennzeichnet ist durch das gemeinsame Erleben und Diskutieren, durch Kommunikation, Akzeptanz und Toleranz. In diesem Sinne wünschte er dem UEG als einer eben solchen Lernstätte, mit der sich beispielsweise auch goldene Abiturienten, die auf Abitur-Verabschiedungen geladen sind, immer noch sehr verbunden zeigten, alles Gute und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit.

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In seinem Grußwort gratulierte der Leeraner Bürgermeister Claus-Peter Horst unserer Schule sehr herzlich zum dreifachen Jubiläum. Als ehemaliger UEG-Schüler sei er stolz darauf, diese Schule besucht zu haben, und er freute sich, mit H. Schütze und Fr. Pohlig zwei Lehrkräfte aus seiner Zeit am UEG wieder zu erleben. Sehr beeindruckt zeigte er sich von der Ausstellung "Licht und Schatten - Schulgeschichte des Ubbo-Emmius-Gymnasiums", die er zuvor besucht habe.

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Im Anschluss an diese Grußworte beeindruckte ein Chor der Musiklehrkräfte gemeinsam mit jetzigen und ehemaligen Schülern/innen mit einem Stück aus der Gründerzeit der Schule sowie mit "Dat du mien leevsten büst".

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Aus der Zeit um 1972 konnte dann Dieter Schütze lebendig und anschaulich aus der Zeit des Wandels berichten. Nachdem er 1966 an die Schule kam, übernahm er genau vor 50 Jahren, also auch im Jahr 1972, die Leitung dieser Schule, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1998 inne hatte. Er freue sich sehr über die Einladung - wenn er selbst auch nicht gedacht habe, jemals als Zeitzeuge geladen zu werden. Zum Einzug der Koedukation berichtete er, dass im ersten Jahrgang 1972 sieben Schülerinnen das UEG besuchten, was durchaus gestandene Kollegen - nur zwei weibliche Lehrkräfte waren zu der Zeit am UEG tätig - verunsicherte "Ich kann doch nicht mit Mädchen schimpfen, wenn sie sich nicht benehmen.". Erst langsam wuchs dann die Zahl der Schülerinnen und auch der Lehrerinnen am UEG an. Bei der Namensgebung sei zunächst die Benennung nach B. Bavink oder nach E. Reuter diskutiert worden, Schule und Stadt konnten sich aber nicht einig werden. So wurde dann der Vorschlag eines Kollegen, die Schule nach Ubbo Emmius zu benennen, gewählt und bestätigt. Die Erweiterung des Gebäudes um den Neubau sei aufgrund des Ansturms auf die Gymnasien und des damit verbundenen Platzmangels nötig geworden. Deshalb sei dann im März 1972 der Schulbetrieb auf einer riesigen Baustelle weiter gelaufen. Fachräume und das Lehrerzimmer mussten zum Teil mehrmals umziehen, es sei eine schwierige Umbauzeit gewesen, die auch Überraschungen wie Quecksilberfunde unter den Dielen des Chemieraums bereit gehalten habe. Am Ende aber sei die Freude über die neu gewonnenen Räume groß gewesen. H. Schütze wünschte dem UEG viele weitere Höhepunkte wie diejenigen aus dem Jahr 1972, die heute gefeiert wurden. Er betonte, Bildung dürfe kein Luxus sein, es sei dagegen ein sträflicher Luxus, Begabungen nicht zu fördern. In diesem Sinne wünschte der dem UEG weiterhin interessierte und motivierte Schülerinnen und Schüler sowie ein so kreatives und engagiertes Kollegium wie bisher.

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Anschließend trug der Abiturient Thies B. unter der Begleitung von Chr. Meyer am Flügel auf der Trompete "Fantasy" von "Thomé" vor, mit dem der beim Wettbewerb "Jugend musiziert" sehr erfolgreich gewesen war.

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Für die Schülerschaft sprachen Greta S., Jan-Luca B. und Mathis B.. Sie haben sich in ihrem Seminarfach mit der Geschichte des UEG auf dem Weg in die Moderne, von 1909 bis 1972, beschäftigt. Im Jahr 1909 sei das "königliche Realgymnasium und Gymnasium zu Leer" nur zugänglich für Schüler gewesen, deren Eltern sich dies leisten konnten. Es herrschte die für das Kaiserreich typische Bildungskultur. Die Zeit nach 1933 an der "staatlichen Oberschule für Jungen" war geprägt durch den Nationalsozialismus, was zum Beispiel bei der Leibeserziehung - dem heutigen Sportunterricht - deutlich geworden sei, in der die Disziplinierung für den Krieg eingeübt wurde. Auch Antisemitismus herrschte an der Schule, Juden wurden von ihr verwiesen, beleidigt von den nichtjüdischen Mitschülern. Somit sei die Schule damals rückwärtsgewandt gewesen. In den 60er Jahren habe sich die Stellung der Frau geändert, der Drang nach Gleichtstellung führte dann 1972 zu der Einführung der Koedukation. Jedoch hielten sich die alten Züge des Jungengymnasiums noch länger an der Schule, so besuchten die Mädchen den Handarbeitsunterricht, während die Jungen Werken erlernten, und es herrschte noch ein rauer Umgangston. Bei der baulichen Veränderung der Schule durch die Errichtung des Neubaus habe der Denkmalschutz damals keine Rolle gespielt; die Schüler machten in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit der Modernisierung auch in der jetzigen Zeit deutlich und hoffen als Schulabgänger darauf, dass diese bald erfolgt.

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Der ehemalige Leiter des Leeraner Heimatmuseums, Burkhardt Sonnenburg, der sich nach langen Jahren einer guten Zusammenarbeit noch immer sehr verbunden mit dem UEG zeigt, brachte dann auf gelungene Weise den Zuhörern die Geschichte des Namensgebers Ubbo Emmius nahe. Durch regelmäßige fiktive Anrufe des Ubbo Emmius während der Rede, in denen dieser mehrfach Einwände zu äußern schien, wurden die umfangreichen Informationen gut nachvollziehbar präsentiert. Ubbo Emmius wurde geboren in Greetsiel, als "ganz normaler Friesenjung" mit Namen Ubbo Emmen. Gemäß der damaligen Mode, sich einen gelehrten Namen zuzulegen, nannte er sich dann später Ubbo Emmius, und er entdeckte seine Liebe zur Geschichtswissenschaft an der Universität in Rostock. Über verschiedene Stationen gelangte der wissenshungrige Ubbo Emmius an die humanistische Universität nach Genf. Von dort aus kam er als Rektor der Lateinschule im Jahr 1578 nach Norden, dies in einer sehr unruhigen Zeit mit vielen politischen und konfessionellen Verwicklungen. Ubbo Emmius forderte "Bildung für alle", und wie er in einem seiner fiktiven Anrufe deutlich machte, hatte er schon damals diese Fortschritte eingefordert, die dann zum Teil erst bis heute umgesetzt wurden. Nachdem Ubbo Emmius in Emden vom Grafen Edzard aus dem Amt verdrängt wurde, berief dessen Bruder ihn an die Lateinschule in Leer. Als Kind seiner Zeit forschte Ubbo Emmius in der ostfriesischen Geschichte weniger objektiv, sondern mehr um zu helfen, "den göttlichen Weltplan zu beenden". H. Sonnenburg machte deutlich, dass Ubbo Emmius, der 1625 in Groningen, wohin er von Leer aus berufen wurde, verstarb, ein großer und bedeutsamer Gelehrter des Humanismus war, der sich für die Freiheit des Volkes einsetzte.

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Im Anschluss an diesen Festakt lud Fr. Wieligmann zu einem Empfang in die Mensa am Steg ein. Diese wird durch eine Schülerfirma mit Unterstützung durch externe Kooperationspartner geführt dient somit als gelungenes Beispiel für Schule als Lern- und Lebensraum.

 

Den gesamten Festakt gibt es als Film:

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