Am 6. und 7. November 2023 fand in Darmstadt die 10. Deutsch-Chinesische Wirtschaftskonferenz statt. Unter dem Veranstaltungsmotto “Gemeinsam nachhaltig handeln” trafen sich Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung.
Zum ersten Mal haben drei Schüler und eine Schülerin vom UEG an der Konferenz teilgenommen. Mit Frau Hecht machten sich so am Sonntag, den 5.11. Keno P., Hauke F., Alexandru V. und Nesibe S. mit dem Zug auf den Weg nach Darmstadt. Alle waren sehr gespannt, was sie dort erwartete.
Der Organisator der Konferenz, Rudolf Scharping als Vorstand der RSBK, hatte im Vorfeld Schulen die Möglichkeit gegeben, sich pro Schule mit 4 Teilnehmern anzumelden. RSBK steht für Rudolf Scharping Strategie Beratung Kommunikation AG. Dieses 2003 gegründete Unternehmen hat sich auf die internationale Strategieentwicklung von Unternehmen und Institutionen mit dem Schwerpunkt China spezialisiert.
Die Tagung fand im Auditorium des Merck Innovation Center statt. Das Pharma-Unternehmen Merck ist allein in seiner flächenmäßigen Ausdehnung schon sehr beeindruckend.
Im Tagungszentrum erwartete die Gruppe zunächst eine Sicherheitskontrolle, dann war schon vor Beginn der Tagung ein Frühstücksbuffet aufgebaut. Um 9 Uhr begann dann ein mit Vorträgen und Diskussionsrunden gefüllter Vormittag. Im ersten Teil lag der Schwerpunkt auf den Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit China. Sinologen, Manager beider Länder und Politiker, wie z.B. Olaf Lies aus Niedersachsen dikutierten bei den Podiumsgesprächen. Bis 12:30 Uhr konnten Einblicke in die Wirtschaftspolitik und in die besonderen Beziehungen zu China gewonnen werden.
Hauke F: “Die Deutsch-chinesische Wirtschaftskonferenz stellt einen sehr interessanten Einblick in die Welt der Wirtschaft, aber auch der Politik dar. Viele Beiträge, aber auch die Paneldiskussionen waren sehr informativ, wie zum Beispiel der Bereich rund um das Thema Künstliche Intelligenz in der Medizin oder Bildung und Berufsbildung in der Zukunft. Auch im Hinblick auf China, sowie dessen Einfluss und Beziehungen in vielfältigen Bereichen des Lebens gab es viele Beiträge, die neue Ansichten bewirkt haben.”
Nesibe S.schreibt: “Wir hatten die Möglichkeit, auf der 10. China-Deutschland Wirtschaftskonferenz, an der wir teilgenommen haben, viel Neues zu lernen, wir haben viele Unternehmen getroffen und diese haben ausführlich über ihre Projekte informiert. Das Wichtige an dieser Konferenz war, uns Schüler nicht ins Abseits zu stellen, sondern uns in das Publikum zu setzen und uns die Möglichkeit zu geben, aktiv an Diskussionen teilzunehmen. Daher empfehle ich euch, an der 11.China-Deutschland Wirtschaftskonferenz teilzunehmen. Als letzten Punkt haben die Schüler, die dort waren, von vielen Unternehmen und offiziellen Institutionen Einladungen zu Praktika erhalten. Das war eine sehr gute Gelegenheit, um Kontakte für das Abitur und darüber hinaus zu knüpfen.”
Der Handel mit China macht 30 % des Außenhandelsvolumens Deutschlands aus. China ist zu einem Global Player aufgestiegen und als zweitgrößte Volkswirtschaft aus dem Welthandel nicht mehr wegzudenken.
Die einhellige Meinung aller Redner: Wir brauchen Handel mit China, wir brauchen Gedankenaustausch mit China, wir brauchen mehr Beschäftigung mit China und mehr Dialog auf allen Ebenen.
Der Nachmittag stand im Zeichen von KI. Welche Rolle spielt KI, wird KI spielen, wie weit ist China tatsächlich, wo stehen deutsche Firmen. Auch hier waren sich fast alle einig, dass es mehr Dialog mit China braucht. Es wurde allerdings auch kontrovers diskutiert, ob es von Vorteil ist, gerade mit China im Bereich KI zusammenzuarbeiten. Hier muss eine Risikoanalyse durchgeführt werden. Aber KI beschränkt sich auch in China nicht auf die Kontrolle der eigenen Bevölkerung. Es werden z. B. im Maschinenbau oder im Gesundheitswesen enorme Fortschritte im Einsatz von KI erzielt.
In den Pausen hatte die Schülergruppe die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und auch Fragen direkt an die Redner zu stellen.
Das war natürlich besonders interessant. Es wurden Visitenkarten gesammelt, Praktikumsplätze angeboten und im kleinen Kreis diskutiert. Außer der UEG-Gruppe war noch eine Schule aus Paderborn vertreten und zwei Schulen aus dem Darmstädter Raum.
Der Dienstag war dann noch einmal besonders interessant, weil hier das Thema Beruf und berufliche Bildung auf der Agenda stand. “ Wir brauchen eine produktivere Innovationskultur”, war eines der gemeinsamen Statements. China hat hier die Nase vorn, weil die Rahmenbedingungen dort transparenter sind. Implementierung von Neuheiten geht dort wesentlich schneller als in Europa.
Sehr beeindruckend war, dass die Universität Bielefeld eine eigene Uni in China aufbaut. Ebenso interessant und leidenschaftlich war der Beitrag des Schulleiters der BBS I Uelzen, Stefan Nowatschin.
Die Schule hat große Visionen und ist im Bereich Nachhaltigkeit sehr innovativ. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Kongresszentrum ging es dann für die Gruppe aus Leer wieder zurück. Zwei beeindruckende, aber auch sehr anstrengende Tage lagen hinter ihr.
Auch wenn die enge Zusammenarbeit mit China derzeit sehr in der Kritik steht, hat die Konferenz doch deutlich gemacht, wie eng China mit Deutschland und dem Rest der Welt verbunden ist. Sicher sollte man Risiken und Gefahren im Umgang mit China nicht außer Acht lassen, aber diese gilt es abzuwägen und in die Zusammenarbeit mit einzubeziehen.
Alexandru V.:
Ich fand die 10. Wirtschaftskonferenz Deutschland-China eine sehr informative Veranstaltung, bei der wichtige Themen genannt und durchgesprochen wurden. Ich persönlich finde, dass diese Art von Konferenzen ein größerer Teil des Lebens eines Bürgers und vor allem eines Schülers sein sollte, da sie sehr dazu beitragen, die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen zusammenzufassen und einen Blick darauf zu ermöglichen.
Keno P.: Ich fand die Konferenz spannend und auch sehr informativ. Meiner Meinung nach war man meistens auch gut in der Lage, den Diskussionen zu folgen. Insgesamt würde ich die Konferenz als eine gelungene Erfahrung betrachten, welche einem auch im Alltag weiterhelfen könnte.