Featured

UEG trifft Politik – Podiumsdiskussion zur Europawahl 2024

 

„Meine Güte, das ist sicher das größte Podium, auf dem ich je war…“, staunte Marianne Esders (Kandidatin der Partei Die Linke für die Europa-Wahl), als sie am Dienstag, den 30. April 2024, das Theater an der Blinke betrat. Und tatsächlich boten die rund 700 Erstwählerinnen und Erstwähler, die dort anlässlich einer Podiumsdiskussion zur anstehenden Europawahl Platz genommen hatten, eine imposante Kulisse. Eingeladen waren die Schülerinnen und Schüler des 10. bis 12. Jahrgangs beider Leeraner Gymnasien. Zum Vergleich: Das Europäische Parlament, das Anfang Juni gewählt wird, hat in etwa genauso viele Sitze (max. 750), wie Schülerinnen und Schüler im Theater saßen.

sch1

96 Sitze des Europäischen Parlaments werden an Deutschland vergeben. Dafür bewerben sich deutschlandweit verschiedene Kandidatinnen und Kandidaten einer Vielzahl von Parteien. Um Stimmen kämpfen Marianne Esders (Die Linke), Dr. Cordula Kentler (FDP) und Saskia Zwilling (Bündnis 90/Grüne) ebenso wie die MdEP Tiemo Wölken (SPD) und Jens Gieseke (CDU), die ihren Sitz im Europäischen Parlament gern behalten wollen. Alle fünf Kandidatinnen und Kandidaten stellten sich im Rahmen der Podiumsdiskussion aktuellen Fragen nach dem Umgang mit Migration, europäischer Wirtschaftspolitik und dem Klimawandel.

podium1

podium3

podium2

„Wer von euch weiß denn schon, wen er am 9. Juni wählen wird?“, begann Lars Reckermann, Chefredakteur der OZ, die Veranstaltung, die er zusammen mit Nikola Nording, Redaktionsleiterin für Leer, leitete. Verhalten meldeten sich einige Schülerinnen und Schüler, die große Mehrheit aber hatte sich offenbar noch kein Urteil gebildet.

Dass junge Menschen ab 16 Jahren wählen dürfen, ist für die Wahl des Europäischen Parlaments in Deutschland neu. Dementsprechend hoch war der Bedarf, sich zunächst einmal einen Überblick zu verschaffen. Und auch wenn an diesem Dienstag bei weitem nicht alle Fragen beantwortet werden konnten, bot diese Veranstaltung den Erstwählerinnen und Erstwählern, die noch unentschlossen waren, eine erste Orientierung für die anstehende Europawahl.

Entsetzt zeigte sich in diesem Zusammenhang Jens Gieseke über die Ergebnisse der kürzlich veröffentlichten Studie „Jugend in Deutschland 2024“, die bei jungen Menschen einen deutlichen Rechtsruck sieht: So würde inzwischen jeder fünfte zwischen 14 und 29 Jahren die AfD wählen. Auf die Frage einer Schülerin, wie sie mit rechtsextremen Parteien verfahren würden, erteilten alle Beteiligten einer möglichen Zusammenarbeit eine deutliche Absage.

Anja Arndt, die für AfD eingeladen war, hatte die Veranstaltung zuvor aus gesundheitlichen Gründen abgesagt.

sch2