Bildung macht Hoffnung in unsicheren Zeiten: Dieses Motiv zog sich durch die feierliche Verabschiedung der 109 Abiturientinnen und Abiturienten des Ubbo-Emmius-Gymnasiums am vergangenen Samstag.
Im Theater an der Blinke konstatierte Schulleiterin Ute Wieligmann, sie habe einen Jahrgang hocheloquenter Menschen erlebt, die wertschätzend und aufmerksam miteinander und mit anderen umgegangen seien und die Schule an vielen Stellen mit innovativen Ideen weiterentwickelt hätten. Angesichts aller Verunsicherung durch Künstliche Intelligenz und Fake News gelte es nun, die Demokratie zu bewahren: „Demokratie fällt nicht vom Himmel, demokratische Werte muss man erlernen, verinnerlichen, leben!“, so Wieligmann: „Unsere Gesellschaft braucht Sie!“
Dieser Appell wurde in historisch-autobiographischer Perspektive durch Erich Schmidt-Eenboom unterstrichen. Der goldene Abiturient, der sich als Friedensforscher und Geheimdienstexperte einen Namen gemacht hat, beschrieb eindrücklich sein Schulleben im Gefolge der 1968-er Jahre: „Dass wir langhaarig und in Breitcordhosen durch die Mühlenstraße zogen, um gegen den Vietnamkrieg zu demonstrieren, brachte uns keinen Beifall unserer kriegsgedienten Lehrer ein!“ Diese hätten oftmals eher Gesinnung als Leistung beurteilt. Dass Schule sich in dieser – und ähnlichen – Auseinandersetzungen weiterentwickelt hat, machten Alida Bornemann und Ole Wiegmanns im Namen der Abiturientia deutlich: „Das UEG war mehr als nur eine Schule, es war für uns ein Ort der Freundschaft, der Herzlichkeit und der Gemeinschaft!“
Der Gesamtdurchschnitt von 2,3 unterstreicht dabei die Leistungsfähigkeit des Jahrgangs. „Die Breite Ihres Wissens ist jetzt so groß, wie sie vielleicht nie wieder sein wird“, vermutete die Erste Kreisrätin Jenny Daun. Wichtiger sei für die Zukunft vielleicht die erworbene Kompetenz, Informationen einzuordnen und zu hinterfragen. Das unterstrichen auch die Lehrkräfte Nicolle Dietz, Johann de Vries und Alexander Kentler in ihrer Rede, in der sie sich kritisch mit der These auseinandersetzten, dank KI brauche man nun keine Bildung und damit kein Abitur mehr. An Beispielen aus den Sprachen, den Natur- und Gesellschaftswissenschaften machten sie deutlich, dass technischer Fortschritt allein eine Gesellschaft nicht trage – diese bedürfte verantwortungsvoller und kritischer Bürgerinnen und Bürger, die die Grundlagen der liberalen Demokratie wahrten.
Angesichts der herausragenden Abiture Alida Bornemanns und Immo Tammens, die jeweils mit 1,0 abschlossen, und einer Vielzahl von Anerkennungspreisen für exzellente Leistungen in den einzelnen Fächern wirkte die Forderung der Elternratsvorsitzenden Kerstin Oosterheert trotz aller Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft weniger optimistisch als vielmehr realistisch: „Haben Sie Vertrauen in sich!“ Oder, wie es die UEG-Big Band, die die Veranstaltung gemeinsam mit dem Popchor musikalisch begleitete, mit einem Song aus dem Jahr 1956 programmatisch ausdrückte: „Relax Max“ – mit exzellenter Bildung entspannt in die Zukunft.
Schulleiterin Frau Wieligmann
Erste Kreisrätin Jenny Daun
Goldener Abiturient Erich Schmidt-Eenboom
Elternratsvorsitzende Kerstin Oosterheert
für die Lehrkräfte: J. de Vries, N. Dietz, A. Kentler
für die Abiturientia: Alida Bornemann, Ole Wiegmanns
Zahlreiche Abiturientinnen und Abiturienten wurden für ihr Engagement und für herausragende Leistungen geehrt.
Musikalisch wurde die Veranstaltung begleitet durch den Pop-Chor unter der Leitung von J. Bartels -
- und durch die Big-Band unter der Leitung von F. Klee, hier beim Abschluss mit Impressionen aus der Zeit der Abiturientia am UEG.
Fotos: Thorsten Wachten