Philologen sorgen sich um Leeraner Gymnasien
BILDUNGSPOLITIK Gesamtschul-Pläne von SPD und Grünen stoßen bei UEG- und TGG-Lehrern auf WiderstandVerbandsvertreter befürchten sogar, dass Leeraner Schulen „in wenigen Jahren dichtgemacht" werden könnten.
Leer / OZ - Der Ortsverband Leer des Philologenverbandes Niedersachsen schlägt Alarm: Alle Gymnasien des Landes seien von der Schließung bedroht, wenn die Forderungen von SPD und Grünen nach einer für alle Schüler verpflichtenden Einheitsschule Wirklichkeit werden sollten.
So stehe es schwarz auf weiß in den bildungspolitischen Programmen dieser Parteien, schreiben die Lehrkräfte Dr. Peter Vollmers (TGG) und Andreas Birrenbach (UEG) sowie der Ortsvorsitzende Klaus Gerking (UEG), die als Delegierte am Philologentag in Goslar teilgenommen haben, in einer Pressemitteilung. Auch die Gymnasien in Leer könnten dann „in wenigen Jahren zugemacht" werden.
Nach Überzeugung des Philologenverbandes habe bei den Leistungsvergleichen in Deutschland das gegliederte Schulwesen deutlich besser abgeschnitten als die Gesamtschulen, obwohl diese durchweg besser ausgestattet seien. Die Gymnasiallehrer-Vertreter werfen in ihrem Schreiben an die OZ insbesondere der SPD vor, die Eltern und die Öffentlichkeit über ihr Ziel einer Zwangs-Einheitsschule für alle zu täuschen, weil sie um deren Unpopularität wüssten. So sei in Wahlkampfbroschüren nur davon die Rede, dass man „die Eltern überzeugen" wolle und die neuen Einheitsschulen vorerst nur dort eingeführt werden sollten, wo Eltern dies wünschten. Für Klaus Gerking „eine Agitationskampagne mit unseriösen pädagogischen Heilsversprechungen".
Im Übrigen seien Aussagen in dem SPD-Bildungsprogramm wie „Das gegliederte Schulwesen kann keine Perspektive für unsere Jugend bieten" nicht nur sachlich falsch, sondern „ein Affront gegenüber Tausenden von Lehrkräften, die täglich in den Schulen des gegliederten Schulwesens unter schwierigen Bedingungen erfolgreiche Arbeit leisteten".
Der Philologenverband habe an SPD und Grüne appelliert, zur bildungspolitischen Vernunft zurückzukehren und an einer besseren Schulqualität im Interesse der Kinder mitzuarbeiten. "
„Eine Agitationskampagne mit unseriösen pädagogischen Heilsversprechen" "
Klaus Gerking