Seit Monaten beherrscht der Konflikt in Afghanistan, in dem
auch Soldaten der Bundeswehr im Rahmen des Nato-Einsatzes kämpfen, die
Schlagzeilen. Die Sicherheitslage habe sich auch im ruhigen Norden deutlich
verschlechtert und so meint auch Karl-Theodor zu Guttenberg, man könne
mittlerweile umgangssprachlich von Krieg in Afghanistan reden.
Um sich selbst ein Urteil bilden zu können, berichtete der Auricher
Jugendoffizier, Sebastian Radeck, am 07.04.2010 über die Erfahrungen, die er
während seines Afghanistan-Einsatzes im Jahr 2007 gemacht hatte, und
vermittelte so ein aufschlussreiches Bild über die Gegebenheiten und die Lage
in der krisengeschüttelten Region. In der abschließenden Diskussion ging es
neben der Frage nach aktuellen Problemen des ISAF-Einsatzes, wie die sich
verschärfenden Sicherheitslage, die vorherrschenden Korruption und der illegale
Drogenanbau, auch um Rückzugsperspektiven der Bundeswehr aus der Region. Unter
den derzeitigen Bedingungen, wie der geringen Truppenstärke und mangelhaften
Ausrüstung der Soldaten, sei ein erfolgreicher Einsatz in Zentralasien nur sehr
unwahrscheinlich, lautete das wenig hoffnungsvolle Fazit, das sich abschließend
ziehen ließ.