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Kein Handschlag für die AfD?

Sachliche Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner ja, Hass und Hetze nein, darüber waren sich Ferhat Asi (FDP), Gitta Connemann (CDU) und Julian Pahlke (Grüne), die anlässlich der bevorstehenden Neuwahlen des Bundestags am 23.02.2025 im Theater an der Blinke zu einer Podiumsdiskussion zusammenkamen, einig. Dabei habe sich nicht nur der Umgangston im Parlament deutlich verschärft, sondern auch die Art und Weise wie Menschen miteinander umgingen. Uneinigkeit bestand dagegen darin, inwieweit diese Entwicklung durch die Anwesenheit der AfD im Parlament befördert werde. Dass Gitta Connemann und Julian Pahlke deshalb Martina Uhr, die als Kandidatin der AfD ebenfalls anwesend war, zur Begrüßung den Handschlag verwehrt hatten, wurde im Anschluss an die Veranstaltung unter den Schülerinnen und Schülern kontrovers diskutiert.

 

Über 500 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 12 und 13 des UEG, des TGG und des Albrecht-Weinberg-Gymnasiums in Rhauderfehn erhielten bei dieser Podiumsdiskussion am 06.01.2025 die Möglichkeit, sich ein Bild von den im Wahlkreis Unterems zur Wahl stehenden Kandidatinnen und Kandidaten zu machen. Für die Erstwählerinnen und Erstwähler ergab sich hier die Chance sich zu informieren, um am 23.02.2025 ihr Wahlrecht als mündige Bürgerinnen und Bürger wahrnehmen zu können.

 

Aufgrund eines Trauerfalls fehlte Anja Troff-Schaffarzyk (SPD). Franziska Junker hatte kurz zuvor bekannt gegeben, nicht mehr für die Linke zu kandidieren und war deshalb auch nicht anwesend.

 

Moderiert wurde die Veranstaltung von Lars Reckermann, dem Chefredakteur der OZ sowie Vera Vogt, der stellvertretenden Redaktionsleiterin. Organisiert worden war die Veranstaltung von den Politk-Fachschaften des AWG, des TGG und des UEG.

 

Im Mittelpunkt standen Fragen der Schülerinnen und Schüler zur Außen- und Sicherheitspolitik, zur Migrationspolitik, zur Klimapolitik und zur Wirtschafts- und Sozialpolitik. Von besonderem Interesse waren dabei der Umgang mit dem Nahostkonflikt, das Verbrenner-Aus, aber auch die Haltung der anwesenden Kandidatinnen und Kandidaten zur Schuldenbremse und zur "Ausländerkriminalität", wobei hier bereits der Begriff umstritten war.

 

Das Interesse vieler junger Menschen an Politik war in dieser Veranstaltung deutlich sichtbar. Gleichzeit ergab eine Publikumsabfrage zu Beginn, dass sich nur wenige Schülerinnen und Schüler von Parteien repräsentiert fühlen. Die wenigsten können sich offenbar vorstellen, sich parteipolitisch zu engagieren. In einer alternden Gesellschaft sind junge Menschen zunehmend in der Minderheit. Deshalb ist eine zentrale Aufgabe der politischen Akteure, die Interessen und Bedürfnisse dieser jungen Menschen wahrzunehmen und einzubeziehen, sodass sie auch politisches Gewicht bekommen.

 

 

Den Fragen der Schülerinnen und Schüler stellten sich Ferhat Asi (FDP), Gitta Connemann (CDU), Julian Pahlke (Grüne) und Martina Uhr (AfD). Es fehlte Anja Troff-Schaffarzyk. Frau Rohe verlas ein von Anja Troff-Schaffarzyk vorab verfasstes Eingangsstatement.

 

  

Zusammen mit seiner Kollegin Vera Vogt moderierte Lars Reckermann die Podiumsdiskussion, an der rund 500 Schülerinnen und Schüler der Gymnasien des Landkreises Leer teilnahmen.

 

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Eine Umfrage im Publikum ergab, dass sich die wenigsten Schülerinnen und Schüler vorstellen können, sich parteipolitisch zu engagieren.