Wie sähe der Bundestag aus, wenn ihn Schülerinnen und Schüler des Ubbo-Emmius-Gymnasiums wählen könnten? Das Ergebnis überrascht: Gegen den bundesweiten Trend der Bundestagswahl zeigt sich unter den Schülerinnen und Schülern des UEG ein deutlicher „Linksruck“, bei dem SPD, Linke und Grüne eine Regierungsmehrheit hätten und in Koalitionsgespräche starten könnten. Olaf Scholz könnte hier am UEG wohl Bundeskanzler bleiben. Betrachtet man die bundesweiten Ergebnisse der Juniorwahl, könnte sich sogar Heidi Reichinneck, Spitzenkandidatin der Linken, begründete Hoffnung auf das Kanzleramt machen.
Doch auch die Ergebnisse der übrigen Parteien unterscheiden sich deutlich von den Ergebnissen der Bundestagswahl: Erreicht die CDU bundesweit rund 29 Prozent, kommt sie am UEG lediglich auf 16 Prozent. Das Direktmandat ginge aber dennoch an Gitta Connemann, die mit 28,3 Prozent der Stimmen knapp von Anja Troff-Schaffarzyk (26,6 Prozent) liegt.
Laut UEG-Juniorwahl würde es die FDP knapp in den Bundestag schaffen, das BSW dagegen nicht. Bei der echten Bundestagswahl 2025 sind beide Parteien an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert.
Auch wenn die Juniorwahl nicht repräsentativ ist, gibt sie dennoch einen interessanten Einblick in Stimmung junger Menschen, die noch nicht wählen dürfen. Offenkundig gelingt es Linke (und AfD, die unter Erstwählerinnen und -wählern sehr stark abschneidet) besonders gut, Sorgen und Ängste junger Menschen aufzunehmen und sie vor allem auch über Soziale Medien anzusprechen.
Die Juniorwahl ist ein Projekt zur politischen Bildung an Schulen, das durch den gemeinnützigen und überparteilichen Verein Kululus e.V. durchgeführt wird. Nach einer unterrichtlichen Vorbereitung folgt ein simulierter Wahlakt parallel zu den Bundestagswahlen. Ziel ist es, einen fundierten Meinungsbildungsprozess anzuregen und sich auf handlungsorientierte Weise mit Partizipation, Demokratie und politischer Willensbildung auseinanderzusetzen.
Ergebnisse der Juniorwahl als PDF