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Ja, zum Feminismus!

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Ich möchte rausgehen können, ohne dass mir hinterher gepfiffen wird. Das mein „Lass mich in Ruhe“ ernst genommen wird, ohne dass jemand ironisch sagt „Hört, hört, die Lady hat was zu sagen“, ohne dass fremde Männer mich nach meiner Nummer fragen und mich beleidigen, wenn ich nicht darauf eingehe. Ich möchte rausgehen können ohne Angst haben zu müssen, dass ich überfallen werde, wenn ich abends allein an der Bushaltestelle stehe. Ohne dass mir Männer zu zwinkern und mich mit ihren Blicken ausziehen. Ich möchte rausgehen können, ohne das Gefühl haben zu müssen, ich müsste vor irgendjemanden fliehen und ich möchte mir nicht sagen lassen, dass ich eine geile Schnecke bin, nur weil viele Männer so notgeil sind. Ich möchte mich einfach frei bewegen können. Ohne mich schlecht zu fühlen, aber immer wieder muss ich das Gegenteil spüren und das ist so normal geworden, dass es mich anwidert. Dann geh halt nicht raus, wird oft bei solchen Sachen erwidert, wenn man vor die Tür geht, muss man mit solchen Sachen rechnen, versuch‘s doch einfach wegzulächeln und dann noch solche Sprüche wie „Wir brauchen keinen Feminismus“, genau wegen solchen Situationen ist Feminismus ein Muss.

Wir brauchen Feminismus: Weil die Welt darüber diskutiert, was Frauen am Strand tragen sollen, weil manche im Alltag keine Nippel durch das T-Shirt blitzen sehen wollen, weil Frauen sich rechtfertigen müssen, wenn sie ungeschminkt außer Haus gehen, weil viele Homosexualität immer noch als Krankheit ansehen. Weil es nie darum geht, was Männer in der Öffentlichkeit tragen, weil immer noch Menschen, Opfer sexueller Gewalt, nach der Kleidung beim Zeitpunkt des Geschehens fragen. Weil fast jede Frau in ihrem Leben mehrmals sexuell belästigt wurde, weil Kinder immer noch mit klassischen Rollenbildern aufwachsen, weil eine Frau als unhygienisch gesehen wird, wenn sie sich nicht rasiert unter den Achseln. Weil man grundsätzlich keinen Humor versteht, wenn man sich über sexistische Handlungen oder Aussagen beschwert, weil eine starke Frau für Bitchig und ein starker Mann für Führungskraft steht. Weil slutshaming existiert und Frauen sich nachts bedroht fühlen, weil Männer jeden Tag die Auswirkungen toxischer Männlichkeit spüren, weil Jungs im Kindergarten gemobbt werden, wenn sie mit Puppen spielen oder komisch beäugt werden, wenn sie gern Kleider anziehen. Wir brauchen Feminismus, weil es uns alle betrifft.

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