Viele verzehrt es, wenn sie jung sind, nach Amerika. Sie haben ein Ziel. Ein ganz großes. Sie haben es in YouTube, Netflix oder Social Media gesehen und wollen es auch einmal spüren, das Leben, das ihnen alles verspricht.
Doch wer von diesen Menschen will, besser noch, kann sich der großen Pille der Wahrheit stellen? Wird die große Mutprobe, den Test der eigenen Willensstärke bestehen?
Der American Dream. Ein bekanntes Wesen. Etwas, das uns Amerika beschreibt. Die große Hollywood Geschichte abbildet und die größte aller Chancen und Träume widerspiegelt. Und doch kann er uns zerstören, wenn wir uns an ihn festklammern.
Er ist wie die Häuser der drei Schweinchen und gleichzeitig der böse Wolf. Er gibt uns Anlass zu bauen, kann uns ein Leben aufbauen und gleichzeitig es wieder zusammenbrechen lassen. Wir wissen nicht, ob unser Traum nur aus Stroh oder aus festen, standhaften Steinen gebaut ist. Erst wenn es an uns rüttelt und zerrt, uns die Realität wieder einholt, finden wir heraus, ob er standhält.
Wenn der böse Wolf unser Haus zu Fall bringen will, so muss es standhalten können, denn es ist zu unserer Existenz, unserer Lebensgrundlage geworden. Also wollen wir ihn wirklich träumen, den American Dream?
Oder ist er vielleicht von Anfang an nur Traum geblieben? Hat uns aus der Realität gezerrt, um uns etwas hingeben zu lassen, was unerreichbar ist? War er von Anfang an zum Scheitern verurteilt? Wollte uns etwas nacheifern lassen, was uns von jedem bisschen Vernunft abhält? Nein! Das muss so nicht sein.
Er kann uns helfen, träumen zu lernen. Unsere Wünsche erfüllen zu lassen und Fantasie zu spüren. Doch wir müssen früh genug aus der Gefühlsachterbahn aussteigen. Die Haltestelle des Erfolgs und nicht des Wahnsinns finden. Wer in Amerika starten will, findet beides dicht an dicht. Dort schlafen Promi und Obdachloser nebeneinander, können sich die Hände reichen, denn sie teilen das gleiche Leben. Wer kann es mir glauben? Niemand? Doch sie beide hatten einen Traum, den American Dream! Sie wollten das gleiche. Was passiert ist? Der eine hat’s geschafft, der andere nicht. So einfach kann das gehen.
Was man daraus lernt, ist eines. Der American Dream kann uns aufleben, reich werden lassen und gleichzeitig uns zerstören, den Boden unter den Füßen wegreißen.
Wer möchte also nun noch nach Amerika ziehen? Sich trauen den Schritt des Träumens zu wagen?
