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Internatsleben ganz real

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Moin,

Mein Name ist Lorena. Manch einer mag mich vieleicht noch kennen, da ich selber lange Zeit am UEG zur Schule gegeangen bin. Mittlerweile hat sich das aber geändert, sodass ich nun seit ungefähr eineinhalb Jahren die Hermann-Lietz Schule auf Spiekeroog besuche. Das Besondere an dieser Schule ist, dass es ein Internat ist und ich somit quasi in der Schule wohne.

Ja, zugegeben hat es sich zu Beginn schon komisch angefühlt, als klar war, dass ich auf ein Internat gehen werde. Auf einer kleinen ostfriesischen Insel, ohne Familie zu wohnen, erlebt man ja nicht gerade jeden Tag und bisher kannte ich so etwas nur aus Filmen . Doch zum Schluss hat, trotz aller Fragen, die man sich so stellt, die Vorfreude überwiegt und kaum hier angekommen, gefiel es mir spitzenmäßig!

Ganz auf Familie verzichten muss ich hier allerdings auch nicht, denn jeder Schüler/ jede Schülerin hier ist Teil einer Heimfamilie. Die bilden immer ein Lehrer, bzw. ein Lehrerpaar mit ihren leiblichen Kindern und etwa fünf bis acht Schüler*innen aus verschiedenen Jahrgängen. In diesen Familien sitzen wir zu den Mahlzeiten und machen alle zwei Wochen einen Familienabend, an dem wir wie es uns passt Spiele spielen, gemeinsam kochen oder Filme schauen. Einmal im Schuljahr findet anstelle einer Klassenfahrt, die Familienfahrt statt. Dann bekommen wir ein Budget und können damit überlegen, wo wir hinfahren und was wir damit machen.

Eine weitere Besonderheit an der Schule sind die Gilden. Das sind Nachmittagsveranstaltungen, ähnlichwie AGs (die wir natürlich auch haben), nur mit dem Unterschied, dass Gilden der Allgemeinheit dienen und für unser Zusammenleben hier besonders wichitg, wenn nicht sogar notwendig sind. So kümmert sich z.B. die Tierhaltungsgilde um die Galloways und Schafe der Schule und die Gartengilde sorgt dafür, dass wir oft unser eigenes angebautes Gemüse auf den Teller bekommen. Insgesamt gibt es etwa 15 Gilden, sodass jeder etwas finden kann, dass ihn/sie interessiert.

Besonders ungewöhlich scheint zuerst, dass wir auch samstags Schule haben, aus Erfahrung kann ich aber sagen, da gewöhnt man sich ziemlich schnell daran und dann wundert man sich, dass andere das nicht normal finden. Außerdem haben wir dadurch mehr Ferien als normalerweise – mir gefällt das ganz gut. Vielleicht denkst du jetzt, dass wir dann ja sehr wenig Freizeit haben müssen, aber wir können unseren Hobbys ja direkt vor Ort nachgehen und auch unsere Freunde wohnen maximal fünf Minuten Fußweg entfernt. Und ja, auch Feiern und Party machen kann man auf einer kleinen Insel sehr gut. So haben wir jeden jeden Samstag „Beathouse“. Da wird für über 16-Jährige auch Alkohol ausgeschenkt und es gibt genügend Platz mit allen zusammen (auch mit den Lehrern!) zu tanzen. Da haben wir immer eine Menge Spaß!

Zum Schluss kann ich euch vielleicht noch ein bisschen von mir erzählen. Ich bin 17 Jahre alt und gehe mittlerweile in die zwölfte Klasse. Deshalb habe ich ein Zimmer alleine (Die gibt es erst in der Oberstufe; vorher wohnt man zu zweit zusammen.) Meine Leistungskurse sind Sport, Biologie und Mathe und in meiner Klasse sind wir insgesamt 18 Schüler. Damit gehören wir zu den größeren der neuen Klassen. Als Gilden belege ich die Deichbaugilde, die sich um die Bewirtschaftung des schuleigenen Deiches kümmert, und die Bootsbaugilde, die im Winter unsere Boote repariert und ausbessert, damit wir in der Sommersaison wieder super segeln können. Ansonsten spiele ich hier Volleyball, gehe gerne segeln und engagiere mich als Schülersprecherin in der SV. Wenn dann noch Zeit über ist, verbringe ich die gerne mit meinen Freunden, male und puzzle gerne oder mach stundenlange Strandspaziergänge. Ihr seht: Hier gibt es immer etwas zu tun!

Ich hoffe ich konnte euch einen guten Einblick geben und euch hat der Bericht gefallen.

Bis dann!

Lorena

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